Simon Gaedicke, Maren Sommer, André Burchard

Ernährungstipps bei Schwangerschaftsdiabetes und für schwangere Frauen mit einem Gestations-, Typ-2- oder Typ-1- Diabetes

Ausgewogen und abwechslungsreich soll die Ernährung vor und in der Schwangerschaft sein. Sie können sich dafür an den allgemeinen Empfehlungen für gesunde Erwachsene orientieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (http://bmel.de">bmel.de) hat das  Netzwerk „Gesund ins Leben“ gegründet und hilfreiche Informationen zur Verfügung gestellt.

Am Anfang ist es ratsam ein Tagebuch über Blutzuckerwerte und Mahlzeiten zu führen, um herauszufinden, welche Lebensmittel bei Ihnen besonders den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. 

Versuchen Sie kohlenhydrathaltige Getränke zu vermeiden und auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten: 1,5-2,0 l Wasser, ungesüßter Tee eignen sich am besten. Bei Übelkeit helfen Ingwerstücke in kohlensäurearmem Mineralwasser (besser bei Sodbrennen) oder Ingwertee.

Bekömmlicher ist es, 3 kleine Hauptmahlzeiten und 2- 3 kleine Zwischenmahlzeiten einzunehmen. Z.B. wären ein betont kleines Frühstück und lieber ein größeres zweites Frühstück hilfreich. 

Bitte halten Sie keine Low-Carb Diät aus Sorge vor erhöhten Blutzuckerwerten. Sie und Ihr Kind brauchen diese Energie. Wir beraten Sie gerne zu Art und Menge von Kohlenhydraten.

In den letzten Monaten Ihrer Schwangerschaft sollten Sie Ihre Energiezufuhr um bis zu 10 % steigern. Sofern Sie körperlich aktiv sind, benötigen Sie etwa 250 kcal/Tag im 2. Trimester und 500 kcal/Tag im 3. Trimester zusätzlich. 

Verwenden Sie möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel und stattdessen welche mit einem hohen Ballaststoffgehalt.

Lange Hungerphasen sollten vermieden werden. Wählen Sie vorwiegend Rapsöl zum braten und gutes natives Olivenöl für kalte Speisen. Kartoffeln essen Sie am besten als Pell-oder Salzkartoffeln.

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten, mageres Geflügelfleisch und Fisch eignen sich am ehesten in der Schwangerschaft. 

Eine hohe Zufuhr an Ballaststoffen wie Äpfel, Bananen, Haferflocken, 15 g Leinsamen täglich oder auch Hülsenfrüchte erleichtert Ihnen die Verdauung. Viele Ballaststoffe stabilisieren den Blutzucker und sättigt gut. Trockenobst wird aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts nur in Maßen empfohlen. Ihr Blutzucker dankt es Ihnen, wenn Sie Süßigkeiten vermeiden. Das gilt auch für süße Brotaufstriche.

Das Trinken von Kaffee in der Schwangerschaft ist in der Wissenschaft teilweise weiterhin umstritten. 2 Tassen (200 ml) am Tag können Sie gerne genießen.

Beispiele für ein gutes Frühstück können sein: isländischer Skyr oder Naturjoghurt mit etwas Beerenobst, dazu 2-4 EL Haferflocken (keine Trockenfrüchte, keine Knuspermüslis), 30 g gemischte Nüsse; Rührei oder Omelett mit Gemüse oder Vollkornbrot mit herzhaftem Belag und Gemüsesticks.

Eine vegane Kost ist unter Berücksichtigung und Kontrolle der defizitären Nährstoffe möglich.

Tipps für Abwechslung- nicht nur zu Brot: Fisch in Eigensaft aus der Dose, z.B. Hering, Hummus oder Linsen-Aufstriche, Kräuterquark, Hütten-oder Schnittkäse, magere Wurst, z.B. Kochschinken, gelegentlich ein gut durchgegartes Ei.

Seien Sie kreativ, je bunter Ihre Lebensmittelauswahl, desto gesünder Ihre Mahlzeiten.

Bitte bleiben Sie aktiv und bewegen Sie sich regelmäßig. Ein Spaziergang nach dem Abendessen ist sehr effektiv, um erhöhte Blutzuckerwerte zu senken.

Sogar Krafttraining ist in Absprache mit dem Arzt in der Schwangerschaft erlaubt. 

Seien Sie entspannt und genießen Sie Ihre Schwangerschaft.

Halten Sie im Zweifelsfall bitte immer Rücksprache mit uns. Wir geben Ihnen gerne weitere Informationen sowie Rezeptideen.